Sie sind hier: Startseite > Zuchtethik
Erfahrungen und persönliche Führung meiner Zucht
Ich habe ein paar Züchter kennen und schätzen gelernt, die Ihre Tiere so gehalten haben oder halten, wie ich mir das vorstelle. In Haus oder Wohnung. Alle Tiere zusammen. Jedes Tier kann sich zurückziehen, wenn es Abstand möchte oder mit den anderen kuscheln oder spielen möchte. Potente Kater und potente Kätzinnen und auch gelegentlich die daraus entstandenen Babies. Alle konnten die gleichen Zimmer bewohnen und es gab weder ungewollte Würfe noch verprügelte oder verletzte Tiere. Es geht sehr wohl.
Auch riecht es nicht nach pinkelnden Kater oder Katzen (ja, auch Katzenmädchen können pinkeln) noch sieht/sah es aus, wie in einem verdreckten und/oder verstaubten Saustall. Aber das ist wirklich viel Arbeit – ich weiß, wovon ich spreche/schreibe.
Auch fanden sich dort etliche kastriere, ehemaligen Zuchttiere. Ja, da war der Katzenhaushalt manchmal größer als nur eine Handvoll potente Zuchtkatzen. Alle wurden super versorgt bis zum letzten Atemzug. Kein Kastrat wurde abgeschoben. Jedes Tier war gleich viel wert, von der Geburt an – kastriert oder potent. Ich halte das für die wahre Liebe zu den Tieren. Jeder ist/war geliebt. Das ist auch meine Philosophie einer Zucht. Nach diesem Prinzip führe ich auch meine kleine Zucht. Was dies mit sich bringt? Ich kann/will mir nicht jedes Jahr ein oder mehrere neue Zuchttiere kaufen. Kann mir nicht von jedem Wurf ein Kitten behalten … habe nicht die Möglichkeit mir in kurzer Zeit eine eigene Linie aufzubauen. Mache öfter die gleiche Verpaarung, habe nur alle 1–2 Jahre einen Wurf (bei zwei Zuchtkatzen) etc., aber, wenn dies alle "negativen" Seiten einer Zucht sind, nehme ich sie gerne in Kauf. Meine Zucht ist deswegen auch eine Hobby-Zucht mit bestem Wissen/Gewissen, Verständnis und noch mehr Liebe zu meinen Tieren. So sollte es eigentlich in allen Zuchten sein, unsere Tiere leben bei uns Menschen und der Mensch hat Sorge zu tragen, dass es den 4-beinern gut geht und es ihnen an nichts fehlt.
Und falls doch mal ein kleines "Zipperlein" das Birma-Katzerl plagt, dann kommen zuerst immer Naturheilkundemittel (Globuli, Bachblüten, chinesische Kräuter etc.) zum Einsatz. Natürlich kann ich gut unterscheiden, wann ich sofort zum Tierarzt fahren muss, aber eben nicht wegen jedem "Zipperlein". Und nichts machen und Abwarten - die Katze leiden lassen - ist nicht in meinem Sinne.
Was mir an einer Zucht absolut nicht gefällt
Als jahrelanger "nur" Katzenliebhaber (keine Ausstellungen, keine Zucht) lernte ich ab 2003 - durch den Besuch von Katzenausstellungen – viele Züchter von verschiedenen Rassen kennen. Auch wurde mir – teils – ganz stolz von den Vorgängen in diversen Zuchten berichtet. Meist stellte es mir die Haare am ganzen Körper auf, was manche unter einer "verantwortungsvollen Zucht" verstehen. Vielleicht machen es die vielen Würfe oder das manchmal langjährige Züchten aus, dass manche Züchter nicht mehr an die Gefühle einer Katze denken. Oder nur mehr "behördlich" zertifizierte Vermehrer sind. Geld gegen Katze, der Rest ist egal. Eines der vielen Schattenseiten und noch "harmlosen" Gepflogenheiten ist z. B. die "Verwendung" von Zuchttieren. Grad mal 10 Monate alt wird das rollige Mädchen zum Kater gebracht, damit die Katze dann mit – gerade mal über - 12 Monaten Kitten bekommt. Das ist nicht verboten, aber mit 10 Monaten sind meine Birmas noch immer größere Babys. Im schlimmsten Fall "dürfen" Katzenmütter in 2 Jahren drei Würfe aufziehen (laut Vereinsregeln der Katzenverbände). Die wenigsten Katzen halten das viele Jahre aus, eines Tages werden dann die Würfe kleiner oder die Babies schwächer oder kränklicher. Oder die Mutter hat Schwierigkeiten bei der Geburt und muss sofort per Notkaiserschnitt kastriert werden. Wie viele Kastraten hat ein Züchter? Wie viele "ausgediente" (nichts mehr finanziell einbringende Katzen) werden dann gleich mit einem Kitten zum Verkauf angeboten? Ist doch schön, dann hat die Baby-Katze gleich die Mama mit dabei, die Eingewöhnung ins neue Zuhause ist stressfreier und außerdem gibt’s Mama und Baby günstiger als 2 Katzenbabys. Mir dreht es immer den Magen um, wenn ich solche Aussagen höre. Es gibt natürlich viele Gründe, warum man eine Zuchtkatze kastrieren soll, aber warum muss die arme Seele dann mit 3–5 Jahren aus- oder umziehen? Warum ist kein Platz mehr für Sie in ihrem Zuhause? Ist die kastrierte Katze jetzt nicht mehr verträglich mit den restlichen potenten Tieren? Aha – solch ein schwieriges, streitsüchtiges Tier will doch jeder Käufer – oder?
Noch ärmer sind manche (noch immer entschieden zu viele) Zuchtkater, die ab Erreichen ihrer Potenz (ab 9–12 Monate) gesondert in einem leicht zu reinigenden Ort gehalten werden. Ich überlasse es Ihrer Fantasie, wo ein solcher Ort ist oder wie solch eine Örtlichkeit aussieht. Oder gleich ausgegliedert in den Garten ins schöne Gartenhäuschen – weit weg vom Wohnhaus wegen dem Gestank. Allein oder mit weiteren potenten Kater/n. Manchmal auch mit kastrierte/n Mädchen, welche dann von dem/n potenten Kater in seinem/ihren Sexwahn misshandelt und manchmal sogar vergewaltigt werden. Eh Wurscht, is ja eine Kastratin die zu Hause bleiben durfte (ja, das gibt es leider noch immer). Revierkämpfe unter potenten Tieren, die nur wenige m2 zur Verfügung haben, ist fast vorprogrammiert. Aber was soll’s, sie müssen nicht schön sein, sollen ohnehin nur decken und schöne Babies machen. Aber das ist wieder ein anderes Kapitel … oftmals ein schauderhaftes Kapitel. In ausländischen Zuchtfarmen werden die Kater einzeln in Boxen gehalten. In großen Räumen – fast Hallen. Viele potente Kater, die sich riechen und sehen können – Stress pur für die armen Tiere. Herausgeholt werden Sie nur, wenn eine Katze gedeckt werden soll. Dann ist der Kater 3–5 Tage mit der Kätzin – wieder in einem großen Käfig oder idealerweise in einem Zimmer – zusammen. Der Kater verrichtet seine Pflicht und kehrt dann wieder zurück in seinem Käfig. In den großen Raum zu den anderen potenten Katern. Für mich unzumutbar möchte ich mir gar nicht vorstellen, mir wird schlecht, ich muss jetzt aufhören weiterzuschreiben …
Es gibt entschieden zu viele furchtbare Haltungen, über die ich hier schreiben könnte, aber das ist einfach nur grauslich, daher behalte ich es für mich.